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Glioblastom

Glioblastome machen etwa 12 – 15% aller Hirntumoren aus. Die Tumoren können grundsätzlich in allen Teilen des Zentralnervensystems auftreten, am häufigsten ist jedoch das Großhirn betroffen. Da diese Tumoren eine hohe Proliferationsrate ( WHO Grad IV ) aufweisen, entwickeln sich klinische Symptome, derentwegen der Patient einen Arzt aufsucht, meist innerhalb kurzer Zeit. Bei den Symptomen unterscheidet man zwischen Nahsymptomen durch Schädigung benachbarter Funktionssysteme ( z. B. Aphasie = Störung der Sprache, Hemiparese = halbseitige Lähmung ) und Fernsymptomen ( z. B. Hydrocephalus = Aufstau des Hirnwassers durch Verlegung der Abflußwege ), häufig sind auch epileptische Anfälle ein erstes Symptom, welches auf die Erkrankung hinweist. Durch kombinierte Behandlungskonzepte ( OP + Bestrahlung + Chemotherapie ) konnten in den letzten Jahren die Behandlungsergebnisse verbessert werden.

 

Glioblastom im Bereich der Inselregion, axiale Schichtung vor und nach mikrochirurgischer, neuronavigierter Tumorentfernung über einen transsylvischen Zugang.


Glioblastom im Bereich der Inselregion, coronare Schichtung vor und nach mikrochirurgischer, neuronavigierter Tumorentfernung über einen transsylvischen Zugang.

 

Intraoperative Darstellung eines Glioblastoms nach präoperativer Gabe von 5 - ALA, links im Weißlicht des OP Mikroskops, rechts im Fluoreszenzlicht ( Zeiss Pentero ). Die rosarote Färbung zeigt den Tumor.

 

Die Therapie der Wahl ist zunächst in der Regel der Fälle die möglichst vollständige Entfernung der Geschwulst durch eine mikrochirurgische Operation. Diese kann heute durch die Verwendung von 5 – ALA erleichtert werden, wobei dessen Anwendung z. Zt. noch auf definierte Fälle beschränkt ist. Wegen des diffusen Wachstums des Tumors ist aber „Vollständigkeit“ nicht gleichbedeutend mit „Radikalität“, so dass immer eine zusätzliche Behandlung mittels Strahlentherapie und meist auch einer Chemotherapie erfolgen muss. Als Entscheidungshilfe hierfür stehen den Neuropathologen heute differenzierte molekularbiologische Methoden zu Verfügung.

Bei kleineren und vor allem tief gelegenen Tumoren kann aber auch eine primäre Bestrahlung nach vorher gehender, gezielter ( = „stereotaktischer“ ) Entnahme einer Gewebeprobe für die histologische Untersuchung die Behandlung der Wahl darstellen.

In jedem Fall wird selbstverständlich beachtet, vor allem dem Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität während und nach der Behandlung zu erhalten, so dass wir bei unseren Entscheidungen über das therapeutische Konzept im Rahmen unserer Neuroonkologischen Konferenz neben dem Allgemeinzustand und dem neurologischen Befund auch die psychologische Situation des Patienten sowie sein soziales Umfeld beachten.